Was man beachten sollte wenn man Laufis kauft / verkauft.
Allgemein.
Normalerweise geht der Käufer nicht gleich zu einem Züchter und kauft sich dort seine ersten Laufis.
Der Anfänger hat meisst gehört, dass Laufenten eine gute Alternative zu „Schneckengift“ sind und meint, dass so ein paar Laufenten endlich die Schneckenplage löst. So weit richtig.
Doch Laufenten sind weit mehr als nur Schneckenfresser.
Wer einmal welche hat, möchte nicht mehr ohne sie sein.
Doch wo fängt man an? Wie findet man die idealen Laufis auf Anhieb?
Da hört man sich bei den Nachbarn um, schaut vielleicht bei den Kleinanzeigen rein und kauft dann halt welche.
Doch wie weiss man, ob diese Enten wirklich richtige Laufenten sind und wie man sie halten soll.
Zur Haltung später mehr in der Abteilung!
Wo immer man Laufenten kauft, stets darauf achten wie der Verkäufer die eigenen Laufenten hält. Das ist dann ein Anzeichen, was man von den gekauften Laufis zu erwarten hat.
Kaufen
Gesundheit: – sind die Enten gesund? Das ist meisst das Allerwichtigste.
Sie sollten nicht träge herumhängen, keine tränenden Augen haben usw.
Laufenten sollten voller Lebensfreude herumrennen – darauf achten, ob sie nicht humpeln, dauernd hinfallen oder sonst irgendwie Schwierigkeiten haben sich zu bewegen.
Farbe: – ist das Federkleid schön (der Begriff ist relativ – vor allem, wenn man kein Züchter ist und nicht an Wettbewerben teilnehmen will).
Das Federkleid sollte einwandfrei sein (ausser wenn sie in der Mauser sind).
Haltung: – läuft die Ente aufrecht oder watschelt sie eher.
Laufenten sollten aufrecht gehen, jedoch nicht dauernd herumtrippeln um das Gleichgewicht zu behalten.
Die Entendamen sind meist etwas plumper – die Erpel eher schlanker. Zu plump bedeutet meist, das diese keine wirkliche Laufenten sind, sondern eher Mischlinge.
Fehler & Gebrechlich: – darauf achten, dass der Schnabel in Ordnung ist, kein zu runder Kopf, die Zehe nicht verformt, die Schwanzfedern nicht verdreht sind. Ganz einfach gut hinschauen und auf Abweichungen achten.
Inzucht: – Wenn man selber züchten möchte, darauf achten, dass die Enten keine Geschwister sind. Also Enten und Erpel von unterschiedlichen Stellen besorgen.
Das ist oft schwierig weil der Verkäufer natürlich seine Erpel loswerden möchte – und jeder möchte Enten.
Sollte man mit den Enten nicht züchten wollen, spielt das keine Rolle.
Doch bei gesunden Enten besteht selbst bei Inzucht keine Gefahr – nur sollte man es nicht über Generationen hinweg tun.
Ringe: – Viele legen ungemein viel Wert darauf, dass die Enten einen Bundesring haben. Dieser hat zwar Vorteile (genaues Alter, Verein), ist aber nicht unbedingt erforderlich, es sei denn, man möchte die Ente ausstellen. Ausser zu persönlichem Gebrauch, gibt es kein Zuchtregister und der Ring ist der einzige Beweis zur Herkunft.
Entenhaltung des Verkäufers: – Die gibt meist Aufschluss darüber, welche „Erziehung“ die Ente hatte. Enten, die „schlecht erzogen“ wurden, behalten leider diese Eigenschaft.
Doch gleichzeitig können sie Aufschluss geben über die Gesundheit der Laufente.
Preis: – Der momentan gängige Preis ist 10€ für einen Erpel und 20€ für eine Ente. Zuchttiere sind wesentlich teurer und können in drei-bis vierstellige Zahlen gehen.
Alter:– Grundsätzlich sollten die Enten mindestens 6 Wochen alt sein.
Laufenten können zwischen 12 und 20 Jahre alt werden.
Geschlecht: – Das Geschlecht kann der erfahrene Züchter innerhalb der ersten Tage nach dem Schlüpfen bestimmen (im Internet mehr darüber), doch nach dem „reden“ der Entlein kann man das schon nach etwa 5 Wochen feststellen. Entendamen schrill, Erpel krächzendes „schnerp“.
Sowie der erste Flaum bei den Küken verschwindet und sich die ersten Federn bilden, geben auch diese Aufschluss über das Geschlecht.
Doch auch der beste Entenhalter kann sich täuschen.
Eine interessante Feststellung: wenn die Teenies zum Futternapf gehen, dürfen die junge Damenentlein so ziemlich alles, die kleinen Erpel werden von den Erpeln zur Seite gedrückt und müssen warten.
Abholung: –
Wenn man Enten abholt, sollte man einen flachen Karton mit möglichst vielen Luftlöchern mitbringen. In den Karton etwas Heu oder Stroh tun:
Warum ein flacher Karton? Die Enten sollten sitzen, nicht stehen.
Viele Luftlöcher? Es wird heiss im Karton, vor allem wenn man mehrere Enten hineintut.
Wasser! Das braucht man meist nicht wenn die Fahrt nur 1 – 2 Stunden dauert, ansonsten Wasser mitnehmen.
Sollte die Fahrt sehr viel länger dauern, eher eine Transportbox statt Karton nehmen.
Wo Enten finden? – Heutzutage meist im Internet. Hier meistens in den Kleinanzeigen. Doch sich immer die Enten selber anschauen und keineswegs schicken lassen.
Auch mal fragen, warum die Enten verkauft werden.
Verkaufen
Leider muss man seine Enten oft verkaufen weil man ganz einfach zu viele hat. Ein weiterer Grund ist, dass man keine Inzucht möchte und die Jungen daher nicht bleiben können.
Was auch immer, sie müssen weg.
Hier kann ich die EBay-Kleinanzeigen empfehlen.
Der potentielle Käufer kommt, schaut sich die Enten an, zahlt und nimmt sie mit.
Gleichzeitig kann man herausfinden, wo die Kleinen hingehen und dem Käufer noch einige Tipps zur Haltung geben.
UND sich den Käufer genauer anschauen. Möchte man dieser Person wirklich die Kleinen anvertrauen.
Ich hatte schon Käufer bei denen ich klar NEIN gesagt habe.
Tauschen
Manchmal muss man, um Inzucht zu vermeiden, auch Enten Tauschen. Da eignen sich vor allem Erpel. Doch aufgepasst, ein fremder Erpel muss sich erst in die Gruppe einfügen und das ist manchmal nicht so leicht, vor allem wenn die eigenen Erpel sehr dominant sind.
Manchmal ist es besser, eine kleine Entengruppe dazuzutun als einzelne Erpel.
Die beste Jahreszeit ist wieder der Herbst, da die Enten sich aneinander gewöhnen können.
Kleine Gruppen im Frühjahr dazugefügt verursacht Zoff – und meist ein ganzes Jahr bis aus den zwei Gruppen wieder eine geworden ist.
Eine dazugefügte Ente ordnet sich meist leicht ein, ein Erpel nicht.