Allgemeine Voraussetzungen.
Wasser > Teich
Laufenten sind Wassergeflügel und brauchen einen Teich.
Eine Schüssel mit Wasser genügt nicht, es wäre als ob man jemand eine Tasse gibt und erwartet, dass er sich damit wäscht.
Der Teich braucht nicht gross sein, doch sollten die Enten darin schwimmen können.
Das Wasser im Teich bleibt nicht lange sauber – Enten plantschen nicht nur darin, da geht alles was oben reingeht auch unten raus, und Enten schlabbern nun mal gerne. Am Teichrand entstehen Schlammkuhlen und der Schlamm landet im Teich.
Wer einen Gartenteich hat, sollte ihn schützen denn schnell heben die Laufis den eingenommen – und die Teichpflanzen werden genauso vertilgt wie Brennnessel und Löwenzahn.
Grundstück > Auslauf
Eine Quadratmeterzahl anzugeben wäre der falsche Ansatz.
Auf einem normalen Grundstück in der Innenstadt kann man meist 2 bis 5 Laufis halten.
Sie sollten nur nicht in einem kleinen Gehege gehalten werden in dem sie sich fast nicht umdrehen können.
Und Laufenten scharren nicht wie die Hühner, allerdings zupfen sie gerne frischgepflanzte Pflanzen raus.
Das Grundstück sollte umzäunt sein, nicht weil die Laufis weglaufen, sondern um sie gegen streunende Hunde zu schützen.
Stall > Nachts
Auf dem Land ist es absolut wichtig, dass man die Enten nachts in den Stall tut.
Zwar kommt ein Fuchs oder ein Marder manchmal auch am Tage, so besteht die Hauptgefahr doch nachts.
Leider holt ein Fuchs sich z.B. nicht nur eine Ente, sondern beisst sie erst alle tot und trägt sie dann nach und nach weg.
Der Marder wiederum beisst sie nur tot und leckt ihr Blut auf.
Da versteht man das Lied: „Fuchs du hast die Gans gestohlen…“ und wünscht sich ein „Schiessgewehr“.
Wichtig ist, dass der Stall stabil ist, dass er dicht ist und dass kein Raubtier sich hineinzwängen kann.
Im Stall als Einstreu Stroh (meine Empfehlung!), Heu oder Sägemehl.
Enten sind kleine „Schweinchen“ und Einstreu sollte öfters gewechselt werden. Ferner ist ein Entenstall immer feucht – das mögen die Hühner wiederum gar nicht – für diejenigen, die Enten und Hühner im gleichen Stall halten wollen.
MERKE: Ein hoher Zaun bietet keinen Schutz gegen Füchse!!!
Futter > (fast) Allesfresser
Es wird behauptet, Laufenten seien die „Schweinchen“ des armen Mannes.
Ja, Laufenten fressen fast alles. Doch auch hier gilt das Sprichwort: Was Laufi nicht kennt, frisst sie nicht!
Am Liebsten fressen Laufenten ganz normales Hühnerfutter – keine Pellets und schon gar kein Legemehl. Auch gemischtes Taubenfutter kommt nicht gut an.
Zum Hühnerfutter folgendes: Oft wird dort Muschelkalk hineingemischt – meine Laufis lassen das liegen. Wie die das schaffen, weiss ich nicht: jedenfalls bleibt der Muschelkalk im Futternapf.
Ferner Brot und Brotreste – eingetunkt natürlich.
Einfach füttern und ausprobieren.
Oft bestimmt die Herkunft der Ente was sie frisst: also das was sie kennt. Das Schöne ist, Enten lernen von einander was „fressbar“ ist. 😉
Herrchen und Frauchen und Kinder
Sehr sehr wichtig ist, immer mit der Ruhe!
Laufenten lieben keine Hektik – da rennen sie panikbefangen weg. Also nicht scheuchen, nicht anjagen damit sie endlich in den Stall gehen – immer ganz ruhig.
Ich rufe sie, sie antworten!
Zwei Befehle von mir kennen sie sehr gut:
Quaak Quaak Quaak : das bedeutet, ihr dürft raus oder auch es gibt noch was zum Fressen (z.B. Brot, Regenwürmer oder Schnecken).
Duck Duck Duck : das bedeutet, jetzt ab in den Stall. 😉
Funktioniert einwandfrei.
Wenn mir das nicht schnell genug geht, laufe ich gaaanz langsam hinter ihnen her und treibe sie so in den Stall.
Wichtig ist auch, Kindern beizubringen nicht hinter den Enten herzurennen. Diese reagieren panisch und verkriechen sich dann irgendwo im Gebüsch.
Hunde und Katzen
Katzen haben meist sehr viel Respekt vor den Enten und bleiben ihnen fern. Bei Hunden hängt es halt ab, wie die erzogen sind.
Ich hatte mal einen Fall, wo ich Laufenten gekauft habe und bei meiner Frage, warum die die verkaufen, die Antwort bekam: „Unser Hund traut sich nicht mehr in den Garten!“
Doch Hunde, vor allem streunende Hunde, sind eine Gefahr.
Laufenten haben keinerlei Verteidigung und sind nur Laufenten, keine Schnelläufer.
Winterhaltung
Eine Laufente verträgt bis zu zirka minus 15 Grad ohne Heizung.
Im Winter reichlich zufüttern – ganz normales Hühnerfutter.
Sorgen, dass genügend Einstreu im Stall ist.
Sorgen, dass es immer genügend Wasser gibt.
Wasser gefriert im Winter – ich giesse immer warmes Wasser in den Wasserbottich dazu.
Enten laufen ohne weiteres im Schnee rum – denen macht das nichts aus.